Ausbildung als Tätowierer

Trotz des Tattoo-Booms in Deutschland ist es immer noch nicht vorgesehen, dass der Beruf des Tätowierers ein gesetzlich anerkannter Ausbildungsberuf wird. Es ist damit zwar nicht unmöglich oder gar unrentabel zu erlernen und auszuüben, allerdings gibt es einige Dinge zu beachten.

Gesetzliche Regelungen

Wie bereits erwähnt gibt es keinerlei gesetzliche Regelungen in Deutschland, was den Beruf des Tätowierers betrifft. Dennoch kann ein Betrieb einen Lehrling aufnehmen und einen Ausbildungsvertrag mit ihm abschließen. Allerdings ist der Abschluss eines Ausbildungsvertrages nur mit volljährigen Personen erlaubt. Des weiteren entfällt der Besuch einer Berufsschule, da hierfür logischerweise kein Unterricht angeboten wird. Je nach Ausbildungsstätte ist es aber möglich Seminare oder externe Tagungen zu besuchen, die sich mit dem Tätowierberuf befassen. Eine Abschlussprüfung oder ein staatliches Zeugnis von einer Kammer (bspw. IHK) gibt es infolge dessen auch nicht. Allerdings kann der Betrieb dem Auszubildenden eine Ausbildungszeugnis ausstellen und ihn einer betrieblichen Abschlussprüfung unterziehen. Mit dem Bestehen der Prüfung und dem Erhalt des Abschlusszeugnisses wäre demnach auch die Lehre beendet.

Vergütung

Da der Ausbildungsberuf staatlich nicht anerkannt ist gibt es auch keinen Tarifvertrag. Demnach ist die Vergütung alleinige Verhandlungssache zwischen Ausbilder und Azubi. Es lohnt sich mitunter, sich vorher ein wenig schlau zu machen und in Erfahrung zu bringen was Berufskollegen bezahlt bekommen.

Selbstständigkeit

Theoretisch ist es auch möglich ohne vorige Ausbildung ein eigenes Studio zu eröffnen. In den meisten Fällen ist dies jedoch weder ratsam noch realistisch umsetzbar. Für Tätowierer mit etwas Erfahrung ist dies hingegen oft eine logische Schlussfolgerung. Dabei stellen sich grundsätzlich die gleichen Fragen und Probleme, die auch andere Selbstständige plagen. Wer dies plant kann und sollte sich vorher beispielsweise bei der Bundesagentur für Arbeit über die Risiken und Voraussetzungen informieren.

Seminare für Tätowierer

Da es keine staatlich anerkannte Ausbildung gibt, bieten diverse Tätowierer regelmäßig Kurse und Seminare an, die einen dazu befähigen sollen mit der Nadel umzugehen. Diese Seminare dauern in der Regel mehrere Tage und kosten um die 2.000 Euro. Sicherlich eine Menge Geld, aber im Verhältnis zu Kursen bei der IHK kein großer Unterschied, mit der Ausnahme, dass IHK-Kurse staatlich anerkannt sind. Für die Bewerberung als Tätowierer in einem renommierten Laden kann solch ein Kurs aber durchaus eine Starthilfe sein.

Quellen:
 
Ina Doering, Gründer-Lexikon: "Tätowierer: Bilder unter der Haut",bit.ly/1jhvTiL
Bundesagentur für Arbeit: "Nicht anerkannte Ausbildungsberufe",  bit.ly/1e4gR8K
Berufenet: "Tätowierer/in",  bit.ly/1aBS6D3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen