Tattoos
gibt es nicht erst seit gestern. Tätowierungen und ihre Entstehung
haben einen weit zurückliegenden Ursprung, der nur schwer bestimmt
werden kann. Das Wort selbt kommt eigentlich von dem Begriff "Tatau". So
nannten die Tahitianer die Tätowierungen. Die Engländer machten daraus
erst viel später den Begriff "Tattoo". Um die Motivation und Bedeutung
hinter einem Tattoo besser zu verstehen empfiehlt es sich durchaus auch
einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Dadurch lassen sich mitunter
bestimmte Vorurteile und Missverständnisse rund um diesen Körperkult
aus dem Weg räumen.
Die Tätowierungen der Skythen und des "Ötzi"
Es ist schwer zu sagen
wann und wo genau Tätowierungen ihren Ursprung haben. Lange Zeit
ging
man davon aus, dass die frühesten Tätowierungen aus der Zeit
der Skythen stammen. Die Skythen waren ein Volk, welches am schwarzen
Meer angesiedelt war und um das 8. Jahrhundert vor Christus erstmals
auftauchten. Wie bei vielen Stammesvölkern diente das Tattoo nicht
nur als Körperschmuck, sondern auch als Zeichen der Abstammung. 1991
wurde mit der Entdeckung des "Ötzi" diese Theorie jedoch
auf den Kopf gestellt. Man fand an den Überresten des 5200 Jahre
alten "Ötzi" 50 strichförmige Tätowierungen, die
scheinbar als Akupunktur-Mittel dienen sollten. Somit war klar, dass
die ersten Tätowierungen noch viel weiter zurückgehen als bisher
angenommen.
Bereits der Ötzi war tätowiert (Quelle: Flickr) |
Spuren der ersten Tätowierungen reichen weit zurück
Mumie aus dem alten Ägypten (Quelle: Wikipedia) |
Kreuzfahrer waren oft tätowiert (Quelle: Wikipedia) |
Tätowierungen im Mittelalter
Im Mittelalter (ca.
6. - 15.Jahrhundert) bekamen Tätowierungen wohl erstmals einen
negativen Aspekt auferlegt. Zwar hatten die Kreuzritter christliche
Tätowierungen, allerdings sprach die Kirche ein generelles Verbot
von Tattoos aus. Grund war eine Stelle im mosaischen Gesetz, welche
besagt: "Ihr solltet keine Male um
eines Toten Willen an euren Leibe reißen, noch Buchstaben an euch
ätzen, denn ich bin der Herr". Dennoch ließen sich viele
Christen Symbole tätowieren, die sie eindeutig als Christen
identifizierten. Somit war ihnen zumindest theoretisch eine
christliche Beerdigung gesichert, insofern sie auf ihren Reisen ums
Leben kamen. Paradoxerweise waren es somit gerade die frommen Christen,
die sich tätowieren ließen. Pilger bekamen auf ihren Reisen oftmals
geldwerte Vorteile und ihre christlichen Tattoos waren eine Art Garant
ihrer Frömmigkeit und Zugehörigkeit zum Christentum.
Tätowierungen im asiatischen Raum
Tattoo im alten Japan (Quelle: Wikipedia) |
Die Entdeckung in Europa durch Kaufleute
James Cook entdeckte Tattoos in Tahiti (Quelle: Wikipedia) |
Die Tradition der Seefahrer
Segelschiffe sind beliebte Old-School-Motive (Quelle: Wikipedia) |
Tattoos und ihre Ankunft in der "High Society"
London um 1890 (Quelle:Wikimedia) |
Wiederaufkeimen des schlechten Rufes
Fast hätte man meinen können, dass mit dieser Entwicklung ein goldenes Zeitalter für Tätowierungen und ihren Ruf anbrechen würde. Doch bereits eine Generation später sollte sich das Blatt wieder wenden. Denn während der Boom in der Oberschicht recht schnell wieder verebbte, fing man damit an die Tätowierungen von Straftätern in Gefängnissen zu untersuchen. Damit sollte herausgefunden werden, ob eine Wiedererkennung der Gefangenen anhand des Tattoos sicher gestellt werden könne. Dadurch wurde das Image von "Knast-Tattoos" allerdings unweigerlich gefördert. Außerdem ließen sich (immer noch) viele Prostituierte tätowieren. Da beide Gesellschaftsschichten nicht gerade mit hohem Ansehen trotzten, bekamen Tätowierungen wieder einen faden Beigeschmack.Überlebenskampf und Boom in Amerika
Tätowierter "Freak" (Quelle: Wikipedia) |
Rennaissance der Tätowierkunst
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Tätowierkunst, zumindest in New York, dann beinahe wieder ausgemerzt. Nach einigen Hepatitis-Fällen verbot die Stadt die Ausübung der Kunst und die Tätowierszene wanderte in den Untergrund. In anderen Teilen Amerikas schritt die Kunst allerdings langsam voran. Der Seemann Jerry Collins hatte in Honolulu einige Studios und trug die Kunst zudem auf seinen Seereisen mit in die restliche Welt. Außerdem hielt er regen Briefkontakt mit anderen Künstlern in den anderen Kontinenten. Durch sein Engagement erlebte die Szene in den 70er Jahren eine erneute Rennaissance, die bis heute anhält. 1976 kam es zudem zu der ersten amerikanischen Convention in Houston, Texas. Die bis dahin untereinander sehr misstrauische Szene begann sich selbst kennenzulernen und legte die Grundsteine für die heutige fortschreitende Akzeptanz.State of the Art
Trotz allem sind selbst in der heutigen Zeit Tätowierungen in bestimmten Gesellschaftsschichten noch mit Vorurteilen belegt. Teilweise wird das Tattoo immer noch mit einer Art Brandmark von Häftlingen oder "Asozialen" assoziiert. Allerdings bahnen sich Tattoos immer mehr ihren Weg zurück in die "oberen" Schichten und lassen es als etwas "Normales" erscheinen. Viele Stars und auch Politiker bekennen sich öffentlich zu ihren Tattos und sorgen für eine erhöhte Akzeptanz. Heutzutage trägt in Deutschland beispielsweise jeder Zehnte über 14 Jahren zumindest ein Tattoo. Durch die weite Verbreitung und Globalisierung gibt es mittlerweile sehr viele verschieden Stile und Einflüsse. Aufgrund der steigenden Akzeptanz und Beliebtheit dürfte der Trend zudem nicht so schnell verebben.Quellen:
Gabriele Hofmann: "Alles über Tattoos", Arun-Verlag, Uhlstädt-Kirchhasel, 2004
Tattoo-Frei: "Geschichte der Tätowierung", bit.ly/1cIZWro
Richard Lamers, Freenet:"Die grausamen Skythen", bit.ly/1dH6KMi
Akupunkturzentreum Graz:"Özis Tätowierungen", bit.ly/LCos7X
Jamie Shreeve, National Geographic:"Der erste Mensch", bit.ly/1bbBGyd
Tattoo-Society: "Geschichte der Tätowierungen"bit.ly/1ahENtW
Focus Online: "Neue Tattoo-Studie: Je ärmer, desto besser", bit.ly/1mqK5Wx
GCS Tattoos: "Tattoo Geschichte", bit.ly/1hDLPZC
Tattoonet: "Tattoo Geschichte", bit.ly/19FpI4I
scho?
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Löschendas das stimmt
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