Was passiert beim Tätowieren?

Bei einer Tätowierung wird Farbe in die Haut eingebracht. Soweit so klar. Was dabei allerdings genau passiert wissen viele Menschen nicht. Zudem gibt es verschiedene Techniken mit denen der gewünschte Effekt erzielt werden kann. Eines haben aber alle gemein: Die Haut wird dabei verletzt und ohne Schmerzen funktioniert es nicht.

 

Einbringen der Farbe

Bei einer Tätowierung wird mittels eines Werkzeugs Farbe in die Haut eingebracht. Dazu muss die Haut zunächst durchstochen und verletzt werden. Grundsätzlich gibt es drei Hautschichten: Die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Dermis) und die Unterhaut (Subcutis oder Hypodermis). Der Tätowierer muss darauf achten das Werkzeug, bzw. die Farbe weder zu tief, noch zu oberflächlich in
Hautschichten des Menschen
Die drei Hautschichten (Quelle:Wikipedia )
die Haut einzubringen. Sollte die Farbe zu tief eingebracht werden kommt es zu stärkeren Blutungen, die dazu führen, dass zu viel Farbe wieder austritt. Außerdem entstehen dabei verwaschene Linien und Narben, die sehr unschön aussehen. Sollte die Farbe zu oberflächlich eingebracht werden verschwinden die Farbpigmente bei der Erneuerung und Heilung der Haut. Optimal ist demnach ein Einbringen in die mittlere Hautschicht, die Lederhaut. Allerdings verlaufen die verschiedenen Hautschichten nicht immer geradlinig, zudem sind sie an manchen Stellen mitunter sehr dünn (ca. 0,3mm - 4mm). Demnach wird auch ein geübter Tätowierer nicht immer die richtige Schicht erwischen. Mitunter ein Grund weshalb professionelle Tätowierer detailreiche Motive nur großflächig aufbringen. In diesem Fall fällt eine kleine Ungereimtheit beim Stechen weniger auf.

 

Schmerzen beim Tätowieren

Chinesisches Schriftzeichen-Tattoo
Tattoos an der Seite sind besonders schmerzhaft (Quelle: Flickr)
Das Schmerzempfinden des Menschen ist grundsätzlich sehr unterschiedlich. Es gibt muskelbepackte Riesen, die bereits bei einer kleinen Tätowierung am Arm anfangen zu heulen. Genauso gibt es aber auch zierliche Mädchen, denen eine mehrstündige Tätowierung im Rippenbereich kaum etwas ausmacht. Eine generelle Rolle spielt jedoch die Dicke der Hautschicht an der tätowierten Stelle. Dort wo relativ wenig Haut die Knochen verdeckt entstehen in der Regel die größten Schmerzen. Allerdings ist auch dies typenabhängig. Viele behaupten auch, dass die Outlines schmerzhafter sind als die Schattierungen. Ich persönlich habe ein Tattoo mit vielen Schattierungen und muss sagen, dass ich dem widersprechen würden. Der Schmerz ist einfach anders. Während Outlines eher einen stechenden Schmerz hervorrufen, führen Schattierungen zu einer Art Verbrennungsschmerz, der gerade in längeren Sitzungen, wenn die Haut bereits gereizt ist, sehr ungangenehm werden kann. Letztendlich sollte man einfach gut ausgeruht und nüchtern zum Termin erscheinen, um die Schmerzen auf einem geringen Niveau halten zu können. Oftmals ist es zudem, wie bei vielen anderen Dingen auch, Kopfsache. Ein Aspekt den man nicht unterschätzen sollte.

 

Verlust von Farbe

Generell ist ein Verlust von Farbe während des Heilungsprozess völlig normal. Die Haut erneuert sich regelmäßig in einem fortlaufenden Prozess. Dabei wird die obere Schicht (Epidermis) abgestoßen und durch eine neue Schicht ersetzt. Dies geschieht etwa alle vier Wochen. Die Farbe, die während des Heilungsprozess verloren geht, ist demnach in der Epidermis gelagert. Hat der Tätowierer zu oberflächlich gestochen wird sich dies nach der Heilung somit deutlich bemerkbar machen. Ein Tattoo dass fachgerecht in die mittlere Hautschicht eingestochen wurde hält ein Leben lang. Lediglich UV-Strahlung oder Laser können dafür sorgen die Farbe verblassen, bzw. komplett verschwinden zu lassen.

Quellen:

Hot-Needles: "Tätowiertechniken",  bit.ly/1bdapLV
Gabriele Hofmann: "Alles über Tattoos", Arun-Verlag, Uhlstädt-Kirchhasel, 2004
Dr. Gumpert: "Schmerzen beim Tätowieren", bit.ly/1bdfSCm

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