Wer sich nicht gleich für immer und
ewig seinen Körper verzieren lassen möchte hat einige wenige mehr oder
weniger brauchbare Alternativen zur Auswahl.
Henna-Tattoo
Eine der bekanntesten und ältesten Alternativen ist ein
Henna-Tattoo. Es ist zudem womöglich die sinnvollste Methode um
herauszufinden ob man wirklich ein Tattoo tragen möchte. Ich selbst
hatte vor meiner Tätowierung ein Henna-Tattoo. Henna gibt es auch
unter der Bezeichnung Mehndi zu finden, dies ist die
Hindi-Bezeichnung unter der sie in Deutschland bekannt wurde.
Fertiges Henna-Tattoo (Quelle: Wikimedia) |
Anfertigung eines Henna-Tattoos
Auftragen von Henna-Tattoo (Quelle:flickr) |
Das Henna-Tattoo wird mit Hilfe eines Pulvers auf die Haut
aufgemalt. Das Pulver besteht zum Einen aus den Blättern des
Henna-Strauchs, zum Anderen aus weiteren pflanzlichen Beigaben wie
beispielsweise Indigo, Walnuss oder Sennespflanze. Vermischt wird
dies in der Regel mit Zitronensaft oder Wasser, um daraus eine Paste
herzustellen. Diese Paste wird anschließend mit einem feinen Pinsel
oder einem spitzen Stift auf die Haut aufgetragen. Die schwarze Paste
wird anschließend von der Haut eingezogen, was mitunter leicht
brennen kann. Nach kurzer Zeit hat die Haut die Paste vollständig
aufgenommen und zurück bleibt ein rötliches Muster. Dieses
verschwindet in der Regel nach ca. vier Wochen wieder. Dabei kann es
vorkommen das zunächst einige Stellen weißlich übrig bleiben. Doch
nach einer gewissen Zeit sollte das Tattoo vollkommen verschwunden
sein.
Schwarzes Henna-Tattoo
Es gibt auch Henna-Pulver, welches ein schwarzes Tattoo
hervorbringt und weniger Einwirkzeit braucht. Allerdings ist in der
Regel davon abzuraten. Dieses sollte nur zum Färben der Haare
genutzt werden und löst wegen der Zusatzstoffe oftmals allergische
Reaktionen hervor. Natürliches Henna, welches eine orange-rötliche
Färbung hinterlässt, ist in der Regel jedoch völlig unbedenklich.
Natürliche Henna-Tattoos sind nur anfangs schwarz (Quelle: flickr) |
Bio-Tattoo
Eine der größten Reinfälle, was die Alternativen zu einem
Tattoo anbelangt, ist wohl das Bio-Tattoo. Alleine der Name ist schon
irreführend. Viele Menschen erwarten bei einem Bio-Tattoo natürliche
und völlig unbedenkliche Inhaltsstoffe. Die Wahrheit ist jedoch,
dass bei einem Bio-Tattoo im Grunde dieselben Stoffe und Werkzeuge
benutzt werden, die Visagisten für ein Permanent-Makeup verwenden.
Diese sind zwar grundsätzlich nicht schädlich für den Körper,
allerdings haben auch diese Farben mit Natürlichkeit wenig zu tun.
In der Regel verwendet man die Farben, um Narben, fehlende
Augenbrauen oder ähnliche Schönheitsmakel unkenntlich zu machen.
Dies kann auch sehr gut funktionieren, aber eben nur für diesen
Zweck. Da die Farben eher dazu gedacht sind den natürlichen Hautton
zu imitieren, bzw. nicht künstlich wirken sollen, eignen sie sich
für ein kräftiges oder leuchtendes Tattoo grundsätzlich nicht.
Bio-Tattoos wirken in der Regel sehr blass und skizzenhaft, kurz
gesagt einfach stümperhaft. Verschwinden sollen sie nach einigen
Jahren, was für einen Teil des Tattoos auch gelten mag, aber eben
nicht für das gesamte Tattoo. Wie bereits an dieser Stelle
beschrieben muss ein Tattoo in die Lederhaut eingebracht werden. Auch
ein Bio-Tattoo muss in die Dermis eingebracht werden, was wiederum
heißt, dass die Farbe dort dauerhaft bleibt. Die Farbe von
Bio-Tattoos verblasst lediglich wesentlich schneller als die Farbe
bei einem richtigen Tattoo. Demnach hat man nach einigen Jahren ein
halb verblasstes Tattoo, das nichts Halbes und nichts Ganzes
darstellt. Sollte ein Künstler euch weismachen wollen, dass er das
Tattoo nur in die Oberhaut einbringt, die sich nach ca. vier Wochen
erneuert, glaubt ihm kein Wort. Die verschiedenen Hautschichten
verlaufen zum Einen nicht geradlinig, zum Anderen sind sie teils
gerade mal 0,3mm dick, weshalb es realistisch unmöglich ist immer
nur in der Oberhaut zu stechen.
Quellen:
Gabriele Hofmann: "Alles über Tattoos", Arun-Verlag, Uhlstädt-Kirchhasel, 2004
Mehndi-Tempel, bit.ly/1mop644
Paradisi: „Henna-Tattoo“, bit.ly/1bOjWNl
Hennamalerei: „Schwarzes Henna“ bit.ly/1f2ZTLN
Älteste Tätowierstube Deutschlands: „Bio-, Time- , Temptattoos, - eine Riesenlüge“, bit.ly/1drTuF2
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