Die häufigsten Tattoo-Stile

Im Laufe der Jahre haben sich viele unterschiedliche Tattoo-Stile entwickelt. An dieser Stelle sollen zunächst nur die wichtigsten und gebräuchlisten Stile vorgestellt werden.

Biomechanisch

Biomechanik-Tattoo auf dem Oberarm
Biomechanik-Tattoo (Quelle: bit.ly/1dRmmv5)
Der biomechanische Stil zeichnet sich durch viel Detailreichtum und futuristische Motive aus. Oft werden Figuren aus Science-Ficiton-Filmen auf die Haut projiziert oder Körperteile scheinbar aufgerissen um darunter mechanische Teile oder Drähte hervorkommen zu lassen. Der Stil wirkt mitunter sehr düster und alptraumhaft. Erfunden wurde er von H.R. Giger, der hierfür eine spezielle Airbrush-Technik entwickelte. Der Maler aus der Schweiz erhielt 1978 einen Oscar für das Design des Monsters aus dem Film „Alien“.


Japanisch


Der japanische Tätowierstil hat eine lange Tradition mit vielen Hindernissen. Von 1870 bis 1948 wurden Tätowierungen in Japan verboten. Auch heute haftet dieser Kunst in Japan noch ein schlechter Ruf an, was auch den Tattoos der Yakuza liegt. Dennoch erfreut sich der Stil weltweit großer Beliebtheit. Oft werden japanische Tattoos als Body-Suit angelegt. Angetrieben wurde diese Methode durch den Illustrator Utagawa Kuniyoshi, der zudem den ursprünglichen Motiven wie Drachen, Kirchblüten oder Pfingstrosen neue Motive hinzufügte. Sehr beliebt sind nach wie vor Drachen oder Kois, die oft sehr detailreich und farbig aufgemalt werden.
Japanisches Koi-Tattoo
Koi-Tattoo (Quelle: bit.ly/1hJiM75)

Kompass-Tattoo
Old-School-Tattoo (Quelle: bit.ly/LBydTs)

Old School

Wie der Name schon andeutet handelt es sich bei Tätowierungen der Kategorie "Old School", um klassische Motive der Tattoo-Geschichte. Das sind Motive, die von Anfang des 20. Jahrhunderts bis etwa zu den 70er Jahren reichen. Seefahrer-Motive, Herzen oder Totenschädel sind beispielsweise häufige Repräsentanten des klassischen Stils. Die Motive werden meist sehr bunt und mit fetten Outlines gestochen. Dagegen fehlt es den Motiven an Detailreichtum und Dynamik.



New School

Die New School ist eine Abwandlung der Old School. In den 90er Jahren entwickelte sich der Stil, der im Grunde auf den Techniken der Old School aufbaut: Fette Outlines und kräftige Farben. Im Gegensatz zu seinem Vorreiter sind die Linien jedoch dynamischer und die Farben haben ein größeres Spektrum. Die Motive selbst sind an älteres Bildgut angelehnt, haben aber oft moderne Einflüsse. So werden beispielweise Figuren aus Comics, technische Geräte oder moderne Autos als Motive verwendet.
New-School-Tattoo
New-School-Tattoo (Quelle: bit.ly/1juMqNO)

Tribal


Tribal-Tattoo mit Kreuz
Tribal-Tattoo (Quelle: bit.ly/1bg3m5c)
Das Wort Tribal bedeutet "Stamm" und hat seinen Ursprung bei den pazifischen Völkern in Polynesien. Ende der 80er begann die Erfolgsgeschichte dieses Tattoo-Stils. Der Tätowierer Leo Zulueta trug zusammen mit Ed Hardy maßgeblich zur Kommerzialisierung des Tribal-Stils bei. Seitdem erfreuen sich Tribals einer großen Beliebtheit, haben aber auch oft einen schlechten Ruf. Schnell werden sie als Modeerscheinung ohne tieferen Sinn abgetan. Dabei haben vor allem die traditionellen Tätowierungen eine hohe kulturelle Bedeutung. In vielen Völkern spiegeln sie die soziale Herkunft oder gar die komplette Lebensgeschichte eines Individuums wieder. Allerdings stehen diese Völker den Abwandlungen und Kopien vieler moderner Studios ebenfalls sehr kritisch gegenüber. Tribals ihrem kulturellen Zusammenhang zu entreißen wird von ihnen als respektlos betrachtet.

Quelle:

Gabriele Hofmann: "Alles über Tattoos", Arun-Verlag, Uhlstädt-Kirchhasel, 2004

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